Authentic Eco- der Blog für zertifizierte Naturkosmetik

Nachhaltigkeit bei größtmöglicher Natürlichkeit wird nachweisbar und erlebbar

Nachhaltiges Wirtschaften kann definiert, gemessen und überprüft werden. Diesem Ziel fühlt sich die GfaW, Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsethik, voll verpflichtet. Mit den Siegeln für nachhaltiges Wirtschaften und Naturkosmetik ist die GfaW ein Pionier in der grünen Wirtschaft des Gemeinwohls geworden.

Die Einzigartigkeit der drei angebotenen Zertifizierungen ist ihre ganzheitliche Sichtweise der Nachhaltigkeit.Da sich Authentic Eco auf zertifizierte Natur- und Biokosmetik konzentriert, ist unser Ausgangspunkt das Interview mit der GfaW-Gründerin über ihre Naturkosmetik-Zertifizierung NCS, das Natural Cosmetics Standard-Siegel.

NCS-Siegel für Naturkosmetik bestätigt das Gute für Mensch und Umwelt

Interview mit Sophie von Lilienfeld-Toal zur Naturkosmetik Zertifizierung

Was bewegte Sie zur Gründung Ihres NCS-Siegels für Naturkosmetik? Seit wann gibt es Ihr Siegel und welche Werte verbinden Sie damit?

Der Vorteil der NCS (Natural Cosmetics Standard) Zertifizierung gegenüber anderen Zertifizierungen liegt in der Kombination aus Naturkosmetik-Zertifikat und Unabhängigkeit. Dadurch ist es sowohl für große als auch für kleine Unternehmen flexibel umsetzbar. Auch die Trennung von Zertifizierungsstelle und Standardanbieter war bei der Gründung des Labels im Jahr 2012 ein Novum. Die aussagekräftige Namensgebung für den Verbraucher war ein weiterer Anspruch an unser Siegel.

Was sind in Ihren Augen die wichtigsten Kriterien Ihres Naturkosmetik-Standards?

Das NCS-Siegel für Naturkosmetik bietet vier Auslobungsmöglichkeiten an:

  • Naturkosmetik,
  • vegane Naturkosmetik,
  • Biokosmetik
  • und vegane Biokosmetik.

Alle pflanzlichen und tierischen Rohstoffe müssen natürlichen Ursprungs sein. Naturidentische Stoffe werden nur bei einzelnen Konservierungsstoffen, Pigmenten, Mineralien und Vitaminen toleriert; einige Naturstoffe müssen aus zertifiziertem ökologischen Anbau stammen; Verzicht auf kritische Stoffe wie Palmöl -falls diese unvermeidbar sind, dann nur aus nachhaltigen Quellen- ; Verpackungen müssen recyclingfähig sein.

Gibt es Anforderungen Ihres Naturkosmetik-Siegels, die Sie gerne stärker in den öffentlichen Fokus rücken würden?

Ja, das sind einmal die Auslobung der 4 Naturkosmetik-Qualitäten, die Bio-Pflicht bei einigen Naturstoffen, recyclingfähige Verpackungen und die Aufforderung zu mehr Nachhaltigkeit durch den Standardgeber. Regelmäßige Treffen in einer Arbeitsgruppe gewährleisten, dass der Standard sich an Best Practice Beispielen orientiert, ohne den Fokus auf die Praktikabilität aus den Augen zu verlieren. Der Standard ist zudem öffentlich einsehbar und der Standardgeber leicht zu kontaktieren.

Welchen Vorteil bringt es den Naturkosmetik-Anwender*innen, zertifizierte Naturkosmetik-Produkte zu kaufen?

Verwendung von Naturkosmetik ist ein erster Schritt in Richtung nachhaltige Lebensführung. Zwar leisten Naturkosmetik-Produkte nur einen kleinen Beitrag in Sachen Umweltschutz, aber jede kleine Handlung ist zumindest ein Anfang. Zertifizierung von Naturkosmetik gibt den Anwendern Sicherheit, dass sie ein Produkt erwerben, das aus möglichst natürlichen Inhaltsstoffen besteht. Allerdings sagt diese Zertifizierung nichts über Ressourcenverbrauch, CO2-Emissionen, Menschenrechte oder weitere Nachhaltigkeitsaspekte aus. Daher sollten Anwender die Naturkosmetik Zertifizierung nur als ersten Anhaltspunkt in Richtung Nachhaltigkeit verstehen. Wenn nicht ein weiteres Nachhaltigkeitssiegel, wie z.B. CSE verwendet wird, sind weitere Recherchen über die gewünschte Marke/das Produkt/die Herstellung, etc. notwendig.

Was wünschen Sie sich für die Zukunft?

Dass sowohl Anwender als auch Hersteller bei der Bewertung der Natürlichkeit eines Produktes nicht auf der Ebene der Inhaltsstoffe stehen bleiben, sondern auch Prozessqualitäten mit in ihre Entscheidungen einbeziehen. Das heißt auch, dass soziale und ökonomische Aspekte in Entscheidungen mit einbezogen werden sollten. Wir wünschen uns, dass der Markt in der Kommunikation von Nachhaltigkeit nicht bei dem Thema „ökologisch“ steckenbleibt und die Wünsche kritischer Konsumenten nach mehr Informationen zum Produkt und zum Unternehmen aufgegriffen werden. Das bedeutet auch, mehr Informationen und Transparenz durch Verbände, Politik und die Unternehmen selbst. Sophie v. Lilienfeld-Toal ist die Gründerin und Geschäftsleiterin der GfaW Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsethik mbH.

Die Standards der GfaW: zertifizierte Nachhaltigkeit in Unternehmen und Natürlichkeit

Das Herzstück der von der GfaW angebotenen Zertifizierungen ist das CSE-Siegel „Certified Sustainable Economics“ für nachhaltig arbeitende Unternehmen. Es ist eine Kombination aus Management-, Unternehmens- und Produktzertifizierung, die nachhaltiges Wirtschaften definiert. Das bedeutet, daß das gesamte Unternehmen und seine Produkte in Bezug auf die Nachhaltigkeit betrachtet und geprüft werden. Die Siegel NCS für Naturkosmetik und NCP für Naturprodukte beziehen sich speziell auf die höchstmögliche Natürlichkeit der Produkte. Alle drei Siegel der GfaW sind als internationale Marken eingetragen.Im folgenden stelle ich die einzelnen Zertifizierungen vor und geben einen Überblick zu ihren Anforderungen.

NCS – der Natural and Organic Cosmetics Standard

Das NCS-Siegel für Naturkosmetik der GfaW unterscheidet vier Level: Naturkosmetik, vegane Naturkosmetik, Biokosmetik und vegane Biokosmetik. Voraussetzung für den Erhalt des Siegels ist, dass mindestens 60% aller Produkte einer Marke zertifiziert werden oder sind. Sowohl für die Naturkosmetik- als auch für die Biokosmetik-Zertifizierung gelten folgende Richtlinien:

  • Nach dem NCS Standard zertifizierte Natur- und Biokosmetik darf nur Inhaltsstoffe enthalten, die den NCS Kriterien entsprechen und geprüft wurden.
  • Einige Inhaltsstoffe müssen in Bio-Qualität eingesetzt werden, zum Beispiel Sheabutter und die Öle von Sonnenblumen, Oliven, Soja, Kokos, sowie Jojobawachs.
  • Genetisch veränderte Organismen (GMO), Parabene, Silikone, PEGs, Phthalate, Bioplastik und Mikroplastik sind in den Produkten nicht erlaubt.
  • Palmöl darf nur eingesetzt werden, wenn es nach RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil) zertifiziert ist.
  • Es dürfen nur natürliche Duftstoffe und pflanzliche Extraktionsmittel zum Einsatz kommen.
  • Radioaktive Bestrahlung ist tabu.
  • Außerdem müssen die Verpackungen der zertifizierten Naturkosmetik recycelfähig sein.
  • Tierische und pflanzliche Rohstoffe von bedrohten Arten dürfen nur von lebenden Tieren aus artgerechter Haltung stammen bzw. aus artgerechtem ökologischem Anbau.
  • Tierversuche sind nicht erlaubt.
  • Nanomaterialien sind nicht erlaubt, es sei denn, sie sind beschichtet und schädigen keine Wasserorganismen.

Derzeit tragen über 1000 Produkte von 79 Naturkosmetikmarken das NCS Natur- und Biokosmetik Siegel. Nachhaltiges Wirtschaften kann dann zusätzlich mit dem CSE-Siegel bestätigt werden.https://youtu.be/U1zXu01mSc8© GfaW – NC Standard für zertifizierte Naturkosmetik

Die vier Siegel des Natural Cosmetics Standards für Naturkosmetik, bio und vegan

NCS Siegel für zertifizierte Naturkosmetik, klassisch oder vegan

Nach NCS Standard zertifizierte Naturkosmetik braucht keine Mindestmenge an Bio-Inhaltsstoffen enthalten. Zu beachten ist jedoch eine Liste mit Inhaltsstoffen, die nur in kontrolliert biologischer Qualität verwendet werden dürfen. Soll die zertifizierte Naturkosmetik als vegan gekennzeichnet werden, dürfen keine Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs verwendet werden. Mit dem NCS Siegel für Naturkosmetik ist beispielsweise die Basen-Luxus-Naturkosmetik von LUBANA zertifiziert.

NCS Siegel für zertifizierte Biokosmetik, klassisch oder vegan

Bei NCS zertifizierter Biokosmetik müssen mindestens 95% der Bio-zertifizierbaren Inhaltsstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau sein. Auf der Verpackung wird angegeben, wieviel Prozent der gesamten Inhaltsstoffe aus Bio-Anbau kommen. Vegane, NCS zertifizierte Biokosmetik enthält keinerlei tierische Inhaltsstoffe.

Nature Care Produkt Siegel mit Frau, die Hund hält

NCP – der Natural Products Standard

für Naturprodukte, klassisch oder vegan

Das NCP Siegel zeichnet Produkte des täglichen Bedarfs aus, die aus möglichst natürlichen Stoffen bestehen und die Umwelt nicht unnötig belasten. Der Standard für umweltfreundliche Produktalternativen kommt bei Non-Food-Produkten zum Einsatz, wie zum Beispiel Spielzeug, Werkzeug, Haushaltsartikeln, Hygiene- und Waschmitteln, Dünger und Pflegemitteln für Gegenstände.

  • Nach dem NCP Standard zertifizierte Naturprodukte dürfen nur Inhaltsstoffe enthalten, die aus natürlichem, pflanzlichem oder tierischem Ursprung stammen und geprüft wurden.
  • Gentechnisch modifizierte Organismen, synthetische Silikone und Tenside, sowie Microplastik sind in den Produkten nicht zugelassen.
  • Palmöl darf nur eingesetzt werden, wenn es nach RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil) zertifiziert ist.
  • Von den Produkten darf keine Gesundheits- oder Umweltgefährdung ausgehen.
  • Radioaktive Bestrahlung ist tabu.
  • Außerdem müssen die Verpackungen recycle- oder wiederverwendbar sein.
  • Tierversuche sind nicht erlaubt (außer vom Gesetzgeber vorgeschriebene).

Frau mit Erdkugel nterm Arm und das Siegel CSE für nachhaltig arbeitende und geprüfte Unternehmen

CSE – der Certified Sustainable Economics Standard für Nachhaltigkeit im Unternehmen

Der CSE-Standard definiert den Begriff der ganzheitlich betrachteten Nachhaltigkeit in Unternehmen in Bezug auf die Arbeitsweise und die Produkte. Er setzt den Maßstab dafür, wie Nachhaltigkeit umgesetzt werden sollte und definiert, was nachhaltiges Wirtschaften kennzeichnet. Nach dem CSE Standard zertifizierte Unternehmen

  • haben ein durchgängiges Umweltmanagementsystem.
  • halten strenge ökologische Produktstandards ein.
  • bevorzugen Fair-Trade Rohstoffe und pflegen langfristige Lieferantenbeziehungen, die sich nicht rein an Preisvorteilen orientieren.
  • verwenden Strom aus 100% erneuerbaren Energien.
  • nutzen Green-IT und Recyclingpapier.
  • zahlen Frauen und Männern gleiche Löhne und bieten familienfreundliche Arbeitsbedingungen.
  • beachten ethische Kapitalflüsse und reinvestieren in Nachhaltigkeit und Solidarität.

CSE-STAR – das neue Management-Tool für die Nachhaltigkeit in Unternehmen

Mit dem CSE-STAR, dem “ Sustainability Tool for Assessment and Reporting“ hat die GfaW eine topaktuelle Software für das Nachhaltigkeitsmanagement in Unternehmen entwickelt. Nachhaltiges Wirtschaften wird so ganz einfach messbar. Der STAR unterstützt Unternehmen beim Erheben, Messen und Bewerten ihrer Nachhaltigkeitsleistungen. Mit dem STAR wird die CSE Zertifizierung vorbereitet und durchgeführt. Außerdem dient er zur Erstellung von Nachhaltigkeitsberichten. Mit dem STAR wird zudem die Einführung des Umweltmanagementsystems nach ISO 14001:2015 erleichtert.

CSE-STAR - das neue Management-Tool für die Nachhaltigkeit

GfaW – die Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsethik

Wirtschaftsethik im unternehmerischen Alltag? Die GfaW sagt: unbedingt!

Die GfaW treibt das Wissen an, dass wir dringend neue Überlebensstrategien brauchen. Unser heutiger Alltag ist nach wie vor vom Streben nach Wachstum und Gewinn geprägt. Welchen Preis wir dafür zahlen, dringt erst nach und nach ins Bewusstsein der meisten Menschen. Die Lösung ist für die GfaW eine neu definierte und gelebte Gemeinwohlökonomie. Dass ein solcher Wandel machbar ist, demonstriert die GfaW seit ihrer Gründung mit wachsendem Erfolg. Sie gibt den Anstoß und die Unterstützung für tiefgreifende, wirtschaftliche Veränderungen. Gleichzeitig motiviert sie alle Akteure aus Gesellschaft, Wirtschaft und Wissenschaft dazu, aktiv zu werden und zusammen zu arbeiten.

„Goodprints für authentische Wirtschaft“: was macht die Siegel der GfaW so besonders?

Die GfaW fällt vor allem durch ihren holistischen Ansatzpunkt in der Definition von Nachhaltigkeit ins Auge. Eine weitere Besonderheit ist die enge Zusammenarbeit mit Arbeitsgruppen aus Expert*innen und Kund*innen in der Erstellung und Weiterentwicklung der Standards. Auf diese Wiese werden neueste Entwicklungen und Technologien sehr flexibel mit praktischen Fragen verknüpft. Die GfaW bietet zum Beispiel als bisher einziger Standardgeber die Möglichkeit an, zertifiziere Naturkosmetik in einem einzigen Siegel auch als vegan ausloben zu lassen. Für Kund*innen und Geschäftspartner*innen sind die CSE, NCS und NCP Siegel Garantie in Bildform, sozusagen Shortcodes für Nachhaltigkeit und Natürlichkeit. So wird es leicht, eine bewusst nachhaltige Entscheidung zum Kauf oder zur Zusammenarbeit zu treffen.

Die Qualität ihrer Zertifizierungen sichert die GfaW durch den kontinuierlichen Austausch mit ihren Zertifizierungsunternehmen. Dessen Auditoren werden regelmäßig geschult. Die Audits finden einmal jährlich vor Ort bei den zu prüfenden Unternehmen statt. Ein Beschwerdemanagement wird gemäß der ISO 17065 für Zertifizierungsstellen realisiert.Die Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsethik geht natürlich selbst mit gutem Beispiel voran. Seit Februar 2019 ist sie nach dem eigenen Standard CSE-zertifiziert. (2019-02-06 CSE_GfaW – Version 1-1) Die aktuellen Nachhaltigkeitsziele sind die Einführung eines Systems zur Erfüllung ihrer Reiserichtlinie, der Einführung der ISO 14001 und einer sozial-ökologischen Rechnungslegung.

Die Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsethik geht natürlich selbst mit gutem Beispiel voran. Seit Februar 2019 ist sie nach dem eigenen Standard CSE-zertifiziert. (2019-02-06 CSE_GfaW – Version 1-1) Die aktuellen Nachhaltigkeitsziele sind die Einführung eines Systems zur Erfüllung ihrer Reiserichtlinie, der Einführung der ISO 14001 und einer sozial-ökologischen Rechnungslegung.

Das GFAW Team
Das Team der GfaW

Die Vision der Verbindung von Ethik, Ökonomie undNachhaltigkeit

Die Menschen hinter der GfaW: gelebte Nachhaltigkeit im Unternehmen

Die Frage, wie eine lebenstaugliche Zukunft durch nachhaltige Ökonomie realisiert werden kann, verbindet das gesamte GfaW-Team. Der Grundsatz „Die Wirtschaft ist für den Menschen da und nicht andersherum“ ist hier gelebter Alltag. Sophie von Lilienfeld-Toal gründete 2012 die GfaW. Unterstützt wird sie durch Prof. Dr. Hermann von Lilienfeld-Toal als Gesellschafter. Niels Christiansen berät und ist für die Produktentwicklung zuständig. Das Marketing liegt in den Händen von Paulina Oerter. Die Öffentlichkeitsarbeit managt sie zusammen mit Martin Henkemeier. Er bringt auf den Punkt, was das Team der GfaW ausmacht: „Hier engagieren sich Idealisten selbstlos und konsequent für das aus meiner Sicht wichtigste Ziel unserer Zeit, für Nachhaltigkeit“.GfaW ist Mitglied und unterstützt folgende Verbände und Organisationen: „Unternehmesgrün„, „Gemeinwohl-Ökonomie„, „Perspective Daily“ und „Entrepreneurs for future„.

Contact

GfaW Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsethik mbH
Am Hopfenberge 1
37124 Rosdorf
Mail: info[at]gfaw.eu
Webseite: http://gfaw.eu/
Sophie von Lilienfeld-Toal
Fon: +49 (0)551 30674834

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Sophie v. Lilienfeld-Toal
How everything started: Sophie v. Lilienfeld-Toal

Fotocredits: Fotomaterial der Gfaw und David Vig auf Unsplash, Christopher Campbell auf Unsplash, Dylan Alcock auf Unsplash, Ben White auf Unsplash