Natürlich geschützt in die Sonne
Sonnenschutz ist einer der wichtigsten Faktoren, um unsere Haut langfristig gesund zu erhalten und sie natürlich schön aussehen zu lassen. Um vor den schädlichen Strahlen der Sonne geschützt zu sein, sollten wir einige einfache Regeln einhalten. Hilfreich kann es dabei sein, über einige Hintergründe vom Naturkosmetik Sonnenschutz Bescheid zu wissen.
Die warme Sonne auf der Haut zu spüren, tut richtig gut. Doch das gilt nur, solange es nicht zu viel wird. Denn die Sonne kann unsere Haut ernsthaft schädigen. Der Grund dafür ist die ultraviolette Strahlung der Sonne. Diese UV-Strahlen werden durch die äußerer Schicht der Haut, die Epidermis, absorbiert.
Es werden drei Arten von UV-Strahlung unterschieden, die auf unsere Haut Einfluss nehmen. Sie enthalten alle mehr Energie als sichtbares Licht.
UV-A-Strahlen sind überall und das ganze Jahr gegenwärtig und werden auch von Fensterglas nicht aufgehalten. Sie dringen tief in die Haut ein, sorgen für kurzlebige Bräunung und vermindern die Hautelastizität. Sie können irreparable Zellschäden verursachen.
UV-B-Strahlen sind energiereicher als UV-A-Strahlen und verantwortlich für den Sonnenbrand. Sie sorgen für eine erhöhte Melaninproduktion in der Oberhaut. Die Intensität des UV-B-Lichts ist an verschiedenen Orten und zu verschiedenen Zeiten auf der Erde unterschiedlich. Nur ein Teil der Strahlung erreicht überhaupt die Erde. Doch da die Ozonschicht, die für das Abfangen des UV-B-Lichtes verantwortlich ist, seit 40 Jahren kontinuierlich abnimmt, kommt heute deutlich mehr UV-B-Strahlung bei uns an als noch vor einigen Jahrzehnten. Dadurch steigt die Sonnenbrandgefahr. Das Hautkrebsrisiko erhöht sich und die Bildung von Melanomen wird begünstigt.
Besondere Vorsicht ist bei Kindern geboten: die UV-Strahlen können das Erbgut der Zellen schädigen und es kann es zu einem vermehrten Hautkrebsrisiko in späteren Jahren kommen.
UV-C-Licht ist das energiereichste, aber es erreicht die Erdoberfläche nicht oder nur in geringem Umfang.
Unsere Haut kann von Natur aus ihren eigenen Sonnenschutz generieren. Kommt die Haut mit Sonnenstrahlung in Kontakt, produzieren die Pigmentzellen verstärkt Melanin. Dann wird die sogenannte Lichtschwiele gebildet. Sie ist vergleichbar mit unserer Hornhautproduktion, doch nicht so stark.
Um diesen Lichtschutz-Mechanismus voll auszubilden, braucht die Haut ungefähr 14 Tage. Für ein unbeschwertes, langes Sonnenbad würde dieser Eigenschutz allein aber nicht ausreichen. Zu beachten ist auch, dass Kinder bis zum sechsten Lebensjahr noch gar nicht über diesen Sonnenschutzmechanismus verfügen. Deshalb ist es so wichtig, die Haut beim Schutz vor zu viel Sonne zu unterstützen.
Wie das geht, machen uns zum Beispiel die Elefanten vor. Sie wälzen sich im Schlamm, um besser vor der Sonne geschützt zu sein. Mineralien und andere Mittel als Sonnenschutz auf die Haut aufzutragen, ist aber auch für uns eine gute Idee.
Wie hoch die Schutzwirkung dieses Sonnenschutzes* ist, wird über den Lichtschutzfaktor definiert.
Bis 2009 bezog sich die Definition des Lichtschutzfaktors allein auf die für Sonnenbrand und Hautkrebs verantwortlichen UV-B-Strahlen. Mittlerweile ist es Standard, dass der Schutz vor UV-A-Strahlen, die für das Hautkrebs-Risiko und die vorzeitige Hautalterung verantwortlich sind, ebenfalls ausgewiesen wird. Laut der seit 2009 geltenden EU-Regelung, muss der UV-A-Schutz mindestens ein Drittel des UV-B-Schutzes in einem Sonnenschutzmittel betragen. Die Auslobung des Lichtschutzes bei allen Sonnenschutzmitteln wird gemäß der Anforderungen des europäischen Kosmetikverbandes Colipa geprüft.
Beim Sonnenschutz setzen Naturkosmetik-Produkte auf Lichtschutzfilter aus mineralischem oder pflanzlichem Ursprung. Beliebte mineralische Lichtschutzfilter sind beispielsweise Titanoxid oder Zinkoxid. Beide werden von Ökotest empfohlen. Sie reflektieren das Sonnenlicht wie ein Spiegel und sind sofort wirksam. Pflanzen wie Avellana (Haselnuss), Kukuinuss oder die KombuAlge liefern ebenfalls einen natürlichen Lichtschutz.
Damit sich Titandioxid und Zinkoxid optimal auf der Haut verteilen können, werden sie in sehr kleiner Form eingesetzt. Gemessen wird hier im Nanobereich.
Nanoteilchen kamen ins Gespräch, da in Tierversuchen Ratten Krebs bekamen, nachdem sie große Mengen Titandioxid-Staub eingeatmet hatten.
Ganz anders ist es jedoch bei dem Titandioxid, das in der zertifizierten Naturkosmetik zum Einsatz kommt. Zum einen atmen wir es nicht ein, zum anderen werden die feinen Titanoxid-Teilchen mit Fett und Silikat ummantelt. Um in den Organismus zu gelangen, müssten die ummantelten Teilchen die Hautbarriere passieren. Das konnte jedoch in einer Studie des EU-Projektes Nanoderm ausgeschlossen werden – zumindest bei gesunder Haut.
Synthetische Sonnenschutzfilter verbinden sich mit dem Hautfett. Sie absorbieren die UV-Strahlung, um sie dann zu “zerlegen”. Diese Reaktion findet auf der Haut statt. Dabei entsteht Wärme, die Hautprobleme verursachen kann. Synthetische Lichtfilter müssen immer mindestens 15 Minuten vor der Sonneneinstrahlung aufgetragen werden, um ihre volle Wirksamkeit zu entfalten.
Ökotest empfiehlt im Sonnenschutz-Test von 2021, auf Sonnenschutzprodukte mit Octocrylen und Ethylhexylmethoxycinnamat zu verzichten.
Mineralische Lichtschutzfilter reflektieren wie ein unsichtbarer Spiegel das Licht auf der Haut. Die feinen Pigmente verteilen sich auf der Haut. Fürs menschliche Auge sind sie im Normalfall nicht sichtbar. Nur eine Fliege könnte mit ihren Komplexaugen den feinen Pigmentfilm wahrnehmen.
Mineralischer Sonnenschutz in Naturkosmetik* hat sich als wirksamer und unproblematischer Sonnenschutz erwiesen. Er ist auch bei empfindlicher Haut und für Kinder sehr gut geeignet. Sein großer Vorteil ist, dass er sofort nach dem Auftragen wirksam ist.
Viele Unternehmen ergänzen den mineralischen Sonnenschutz gekonnt mit dem natürlichen Sonnenschutz von Pflanzenölen und Extrakten wie Mandelöl, Jojobaöl, Karottenöl, Balsampappel. Die Haut profitiert vom natürlichen Sonnenschutz der Pflanzen und ist in der Lage, einen eigenen Schutz zu schaffen: durch die Melaninbildung.
Mit natürlichem Sonnenschutz kann man außerdem in der Regel eine Bogen um die Mallorca-Akne machen. Als häufigste Auslöser von Mallorca-Akne gelten diverse synthetischen Inhaltsstoffe wie PEGs im Sonnenschutzmittel. Im Naturkosmetik-Sonnenschutz kommen diese nicht zum Einsatz. Deshalb ist die Gefahr der Mallorca Akne bei Anwendung von Naturkosmetik-Produkten sehr gering.
Um Deinen optimalen Sonnenschutz zu finden, solltest Du zuerst Deinen Hauttyp und seine Eigenschutzzeiten kennen. Danach richtet sich, welcher Lichtschutzfaktor optimal für Dich ist und welche Produkte sich am besten eignen.
Je heller und empfindlicher der Hauttyp ist, desto höher sollte der Lichtschutzfaktor der Sonnencreme oder Sonnenmilch sein. Für Menschen mit keltischem und germanischem Hauttyp ist es nach meiner Erfahrung gut, mit LSF 40 bis 50 anzufangen. Danach kann man – je nach der geografischen Region – auch zu LSF 30 wechseln.
Bei dunkleren Hauttypen sind erfahrungsgemäß niedrigere Lichtschutzfaktoren von 15 bis 30 ausreichend.
Die Auswahl an Naturkosmetik-Sonnenschutz ist mittlerweile so groß, dass Du leicht ein Produkt mit Deiner Lieblingskonsistenz finden kannst. Vom Sonnenschutzgel über Sonnenmilch, Sonnencreme bis hin zum reinem Puder ist alles möglich.
Für den natürlichen Sonnenschutz des Gesichts* sind natürliche CC-Creams mit Lichtschutzfaktor optimal. Leichte Naturkosmetik-Sonnenschutzlotionen eignen sich ebenfalls gut. Auch natürliche Mineral-Foundation hat oft schon einen guten Sonnenschutz.
Eine Grundidee der Naturkosmetik ist es, flexibel, je nach Situation und Bedürfnis der Haut, die Pflege zu gestalten. Nicht jeden Tag scheint die Sonne. Wir sind auch nicht jeden Tag gleich lange im Freien. Also brauchen wir auch nicht jeden Tag eine Tagescreme mit hohem Lichtschutz. Im Gegenteil, etwas Sonne tut der Haut gut und kann die Vitamin-D Produktion im Körper ankurbeln.
Naturkosmetik-Sonnenschutzprodukte fürs Gesicht sollten daher bewusst und nach Bedarf verwendet werden.
Besser vor- als nachsorgen! Ein guter Start für den Sonnenschutz ist es, Dir zu überlegen, wie Du Dich mit einfachen Maßnahmen vor der Sonne schützen kannst. Dazu gehören:
Ein Natürlicher Sonnenschutz ist die perfekte Ergänzung dieser Maßnahmen.
Hier gilt: „Viel hilft viel“ – zumindest, wenn es um das Eincremen mit Sonnenmilch geht! Die Menge pro Anwendung bei einem Erwachsenen sollte circa drei Esslöffeln entsprechen.
Auch wenn mehrmaliges Eincremen nicht den Schutzfaktor erhöht, so kann es nach dem Baden doch sinnvoll sein. Lotionen und Cremes, die als als wasserfest bezeichnet werden, bieten nach dem Bad oft nur noch die Hälfte ihres ursprünglichen Sonnenschutzes,.
Ich empfehle aber, es bei der Anwendung von Sonnenschutzmitteln nicht zu übertreiben. Das Ökosystem vieler Gewässer kann sehr empfindlich auf diese Mittel reagieren, wobei die synthetischen Produkte hier mehr Schaden anrichten können, als natürlicher Sonnenschutz.
Ist es doch einmal zu spät und ein Sonnenbrand kündigt sich an: dann ist – neben Hausmitteln wie kühlendem Joghurt oder Quark – die Bio Aloe Vera ein sehr guter Helfer zum Kühlen, Ausgleichen und Regenerieren der Haut. Sehr empfehlen kann ich auch das Kiefernkernholzgel der Marke Wilms Natur.
Was sind die besten Sonnenschutzmittel? Im Ökotest 2021 schneiden von 22 getesteten Sonnenschutzmitteln, alle acht zertifizierten Naturkosmetik-Sonnenschutzprodukte* überzeugend gut ab. Dabei sind unter anderem Sonnenschutzmittel der Naturkosmetik-Marken Speick, Lavera und i+m. Testsieger im Bereich Bio ist die Alverde Sonnenmilch LSF 30.
Ich empfehle Dir bei der Auswahl Deines Sonnenschutzes auf die bekannten Naturkosmetik-Siegel wie COSMOS, NATRUE, NCS, Austria Bio oder Demeter zu achten. Damit ist Deine Haut garantiert auf der sicheren Seite.
Meine Sonnenschutz Favoriten sind:
Für den Sonnenschutz auf Gesicht und Decollete nehme ich gerne, wenn ich gerade keine Naturkosmetik Mineral Foundation verwenden, mit Vorliebe
Zum Kühlen und Ausgleichen der Haut nach der Sonne ist
Was nehmt Ihr besonders gern? Lasst es mich gerne per Mail oder auf den Social wissen!