Naturkosmetik-Siegel: Bedeutung, Anforderungen und Hintergründe
[Unbezahlte Werbung mit ❤️] Woher können wir wissen, ob wir im Geschäft herkömmliche Kosmetik mit grünem Anstrich oder echte Naturkosmetik in der Hand halten?
Meine Naturkosmetik-Siegel Übersicht erklärt Dir die wichtigsten Kriterien der aktuellen und vertrauenswürdigsten Siegel. Ich beschäftige mich seit dem Entstehen der ersten Naturkosmetiksiegel intensiv mit ihren Kriterien – nicht zuletzt durch meine Arbeit im Verkauf, Marketing und der Zertifizierung von Naturkosmetik.
Diese Übersicht soll es Dir einfacher machen, echte Naturkosmetik zu erkennen. Denn ich weiß, dass der so oft heraufbeschworene „Naturkosmetik-Siegel-Dschungel“ sich ganz schnell lichtet, wenn man erst einmal genauer hinschaut.
Auf die Naturkosmetik-Siegel in meinem Guide kannst Du Dich verlassen. Entdeckst Du eines davon auf einem Naturkosmetikprodukt, kannst Du Dir sicher sein, dass es sich um echte, zertifizierte Naturkosmetik handelt.
Das bedeutet, dass dieses Naturkosmetikprodukt regelmäßig nach den strengen Kriterien des jeweiligen Gütesiegels geprüft wird, zum Beispiel COSMOS, NATRUE; NCS, Demeter, Austria Bio oder USDA. Erst dann erhält es sein Naturkosmetiksiegel.
Aber Achtung: nur Produkte können ein Naturkosmetiksiegel bekommen, keine Firmen.
Bedeutende Naturkosmetiksiegel mit ähnlichen Zielen?
Es gibt erstaunlich viele Kriterien für Bio- und Naturkosmetik, über die sich die Siegel einig sind.
Allen großen Naturkosmetik-Siegeln ist es zum Beispiel wichtig, dass für zertifizierte Naturkosmetik natürliche Rohstoffe verwendet werden. Pflanzliche Rohstoffe natürlichen Ursprungs haben ganz klar die Nase vorn. Natürliche Inhaltsstoffe aus kontrolliert ökologischem Anbau werden bevorzugt. Tierische Rohstoffe sind unter strengen Kriterien und nur vom lebenden Tier und tierleidfrei gewonnen zugelassen. Chemische Inhaltsstoffe dürfen nur in kleinsten Mengen eingesetzt werden. Dabei ist genau definiert, welche wenigen Stoffe erlaubt sind. Oft sind es Inhaltsstoffe, für die es aktuell noch keine natürlichen Alternativen gibt. Risikobehaftete, krankmachende, bedenkliche oder schädliche Inhaltsstoffe, deren negative Auswirkung auf uns und die Umwelt bekannt ist, sind in Naturkosmetik nicht erlaubt.
Die wichtigsten gemeinsamen Kriterien für Naturkosmetik mit Siegel sind:
Die natürlichen Inhaltsstoffe von zertifizierter Naturkosmetik sollten natürlichen Ursprungs sein und wenn möglich, dann biologisch. Bei zertifizierter Biokosmetik sollen sogar 95% der bio-zertifizierbaren Inhaltsstoffe aus biologischem Anbau stammen. (Wasser und mineralische Rohstoffe können nach der aktuellen EU-Bioverordnung nicht Bio-zertifiziert werden.) Die Verwendung von Rohstoffen aus kontrolliert biologischer Landwirtschaft, wird besonders gefördert.
Der gesamte Herstellungsprozess muss umweltfreundlich und nachhaltig sein. Die Prozesse der Gewinnung von tierischen und pflanzlichen Inhaltsstoffen werden ebenfalls geprüft. Nur bestimmte Verfahren sind zugelassen. Die Extraktion mit Wasser oder CO2 ist zum Beispiel erlaubt, ebenso wie die Mazeration, der Auszug mit Pflanzenölen.
Tierversuche sind ausgeschlossen. Es sind nur wenige tierische Inhaltsstoffe erlaubt, die genau definiert sind. Dazu gehören vom lebenden Tier produzierte Stoffe wie Milch, Honig oder auch Bienenwachs oder Lanolin. Der Einsatz von Rohstoffen, die von toten Wirbeltieren oder toten Tier an sich stammen, sind nicht erlaubt. Bei der Herstellung eines Produkts dürfen die Tiere außerdem nicht geschädigt werden.
Die Einhaltung der CITES Konvention (Convention on International Trade in Endangered Species of Wild Fauna and Flora ) ist eine der Grundregeln, die auch von fast allen Standardanbietern beachtet wird.
Den neuesten Trends folgend, wird die Einhaltung der Grundsätze der Grünen Chemie für einige Natur- und Biokosmetiksiegel erforderlich.
Palmöl darf nur verwendet werden, wenn es eine RSPO (Roundtable on Sustainable Palm Oil) Zertifizierung hat.
Zu den zusätzlichen Kriterien vieler Standards gehören folgende Punkte.
Die Verwendung von GMO oder GMOs – gentechnisch veränderten Organismen – oder auch genveränderte Organismen, GVO genannt – ist bei keinem Siegel erlaubt.
Zum Thema Mikroplastik, Paraffine oder Silikone sind sich die Standards ebenfalls einig. Diese sind nicht erlaubt.
Synthetische Inhaltsstoffe kommen nicht oder nur sehr eingeschränkt mit strengen Vorgaben zum Einsatz. Es gibt hier sehr wenige Ausnahmen.
Synthetische Duft-, Farb-, oder Konservierungsstoffe sind nicht erlaubt.
Die Verpackung muss nachhaltigen Kriterien entsprechen und sollte so minimalistisch wie möglich sein.
Herstellungsverfahren für in Naturkosmetik verwendeter Rohstoffe werden ebenfalls geprüft, sowie der Herstellprozess zertifizierter Naturkosmetikprodukte.
Mikroplastik wird oft nicht nur in günstigen Kosmetikprodukten verwendet. Es schädigt uns nachweislich, ebenso wie die Umwelt. Es ist deshalb zu Recht in Verruf geraten und in kontrollierter Naturkosmetik nicht erlaubt.
Die folgende Naturkosmetik-Siegel Übersicht zeigt die derzeit relevanten Siegel für zertifizierte Naturkosmetik und Biokosmetik auf dem europäischen und internationalem Markt, erläutert deren Hauptkriterien und hohen Standards.
COSMOS-Standard: das Siegel für zertifizierte Naturkosmetik und Biokosmetik
Das erste Siegel in unserer Naturkosmetik-Siegel Übersicht ist das des COSMOS-Standards für Natur- und Biokosmetik. Es ist inzwischen weltweit das bekannteste Siegel.
Der COSMOS-Standard wurde von den fünf wichtigsten europäischen Zertifizierungsunternehmen der Bio- und Natur-Branche gemeinsam gegründet und wird laufend in Zusammenarbeit mit den unterschiedlichsten Experten der Naturkosmetikbranche weiterentwickelt. Seiner ersten Veröffentlichung 2010 gingen fast 8 Jahre Entwicklungszeit voraus.
Die fünf Gründungsmitglieder, die gemeinsam die Kriterien des COSMOS-Siegels definieren, sind Ecocert und Cosmebio aus Frankreich, der BDIH (der Bundesverband der Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel) in Deutschland, ICEA in Italien und die SOIL Association in Großbritannien.
Alle Gründungsmitglieder hatten vorher bereits ihren jeweils eigenen Naturkosmetikstandard. Deshalb findet man auf Naturkosmetik Produkten, die schon lange auf dem Markt sind, immer noch zum Beispiel das Logo vom BDIH oder das Ecocert Siegel.
Seit Anfang 2017 zertifizieren diese Zertifizierer alle neuen Produkte ausschließlich nach dem COSMOS-Standard – und nicht mehr nach ihrem eigenen Standard.
Natur- und Bio-Kosmetik sind bei COSMOS sofort an dem ausgewiesenen Level zu erkennen: COSMOS Natural oder COSMOS Organic.
Das COSMOS Natur- und Biokosmetik Siegel setzt sich daher aus zwei Komponenten zusammen:
dem Logo des Zertifizierungsunternehmens, das die Kontrolle durchführt (Ecocert, BDIH, ICEA, Soil oder Cosmebio) und das Level des COSMOS-Standards: „COSMOS-Natural“ für Naturkosmetik oder „COSMOS-Organic“ für Biokosmetik.
Neben den 5 Gründungsmitgliedern haben inzwischen weitere Zertifizierungsunternehmen die Zulassung zur COSMOS-Zertifizierung erhalten, zum Beispiel ACO (Australian Certified Organic).
Im nächsten Abschnitt erfährst Du, was der Unterschied zwischen diesen beiden Levels ist.
COSMOS-Organic: das Siegel für zertifizierte Biokosmetik
Die 95 ist eine zentrale Zahl für Biokosmetik: 95% der physikalisch verarbeiteten Inhaltsstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs müssen BIO sein, dann kann ein Produkt das COSMOS Organic Siegel bekommen. Es gilt dann als zertifizierte Bio-Kosmetik.
Kosmetikprodukte mit COSMOS-Biokosmetik-Siegel entsprechen den folgenden Kriterien:
mindestens 95% der Inhaltsstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs müssen aus kontrolliert biologischem Anbau sein. Diese dürfen wenn überhaupt, nur physikalisch verarbeitet worden sein.
Chemisch verarbeitete Inhaltsstoffe werden hier nicht gezählt, selbst wenn sie einen Bioanteil haben. Ihr Bioanteil fließt nur in die Gesamtangabe des Bioanteils eines Produktes ein
20% Bio total: mindestens 20% der Inhaltsstoffe im gesamten Produkt müssen aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. Wasser und Mineralstoffe gelten als nicht Bio-zertifizierbar.
10% Bio total: im gesamten Produkt müssen mindestens 10% der Inhaltsstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau stammen. Diese Regelung gilt für „Rinse-off“ Produkte, die wie Shampoo oder Duschgel wieder abgewaschen werden. Auch Puder, wässrige oder nicht emulgierte Produkte fallen unter diese Bestimmung.
Es existiert eine Liste der Inhaltsstoffe, die in zertifizierter Bio-Qualität verwendet werden müssen.
Damit ein Produkt auf der Frontseite als BIO bezeichnet werden darf, müssen 95% der gesamten Inhaltsstoffe aus Bio-Anbau sein. Diese besondere Kennzeichnung erreichen in der Regel nur Produkte, die kein Wasser oder Mineralien enthalten, wie reine Pflanzenöle zum Beispiel.
COSMOS-Natural: das Siegel für zertifizierte Naturkosmetik
Enthält eine natürliche Kosmetik die für COSMOS Natural erlaubten Inhaltsstoffe, erhält sie das COSMOS-Natural Siegel.
Kosmetikprodukte mit COSMOS-Naturkosmetik-Siegel entsprechen den folgenden Kriterien:
Es ist keine Mindestmenge an Bio-Inhaltsstoffen vorgeschrieben. Alle verwendeten Inhaltsstoffe müssen jedoch den Vorgaben des COSMOS-Standards entsprechen und geprüft worden sein.
Besonderheit: Auf der Vorderansicht des Produktes darf kein irreführender Hinweis auf „Bio“ oder eine Bio-Zertifizierung erscheinen.
Weitere Vorgaben des COSMOS-Standards für zertifizierte Naturkosmetik und Biokosmetik:
GVO – gentechnisch veränderte Organismen – dürfen nicht verwendet werden, auch nicht bei der Herstellung von Inhaltsstoffen.
Eine Liste gibt die Inhaltsstoffe vor, die in Bio-Qualität verwendet werden müssen, wie zum Beispiel Sonnenblumenöl, Sheabutter, Arganöl, Kamille, Honig etc. (Cosmos-Standard Anhang: VI) und Ethylalkohol (Anhang VII)
Maximal 2% Inhaltsstoffe mit synthetische Molekülanteilen sind im gesamten Produkt erlaubt.
Die Einhaltung der Prinzipien der Grünen Chemie und die Washingtoner Artenschutzabkommens CITES muss gewährleistet sein.
Verpackung werden erst nach der Prüfung auf ihre Nachhaltigkeit zugelassen.
Es gibt Vorgaben dazu, welche Angaben zur Zertifizierung auf den Produktetiketten erscheinen müssen, wie zum Beispiel nach welchem Standard von wem zertifiziert wurde, die Gewichtsanteile in Prozent der Bio- Inhaltsstoffe bei COSMOS organic, sowie die genaue Kennzeichnung der Bio-Inhaltsstoffe in der Inhaltsstoffangabe.
Tierversuche sind nicht erlaubt, außer wenn gesetzlich vorgeschrieben. In Deutschland und der EU ist das grundsätzlich nicht der Fall, außer für die Genehmigung neuer chemischen Substanzen. Da diese in der Regel chemisch-synthetischen Ursprungs sind, dürfen sie in Naturkosmetik nicht verwendet werden.
Palmöl muss RSPO -zertifiziert sein.
Die zur Reinigung der Produktionsanlagen eingesetzten Reinigungsmittel vor und nach der Produktion müssen den COSMOS-Vorgaben entsprechen.
Ein Umweltmanagementplan muss geführt, optimiert und angewendet werden.
NCS-Standard: Siegel für zertifizierte Naturkosmetik und Biokosmetik, vegan oder mit geprüften tierischen Inhaltsstoffen
Der zweite Standard im Naturkosmetik-Siegel Überblick ist der NCS Naturkosmetikstandard der Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsethik GfaW. Zertifiziert wird von externen Zertifizierungsunternehmen. Der NC-Standard unterscheidet vier Level: Naturkosmetik, vegane Naturkosmetik, Biokosmetik und vegane Biokosmetik.
NCS Standard – Zertifizierte Naturkosmetik
Es werden nur Inhaltsstoffe verwendet, die den Kriterien des NCC-Standards entsprechen und geprüft wurden. Gefordert wird höchstmögliche Natürlichkeit.
Es ist keine Mindestmenge an Bio-Inhaltsstoffen vorgegeben. Inhaltsstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau dürfen aufgeführt werden.
Liste der Inhaltsstoffe, die in zertifizierter Bio-Qualität verwendet werden müssen.
NCS Standard – Zertifizierte Vegane Naturkosmetik
Es dürfen keine Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs eingesetzt werden.
Es werden nur Inhaltsstoffe verwendet, die den Kriterien des NCC-Standards entsprechen und geprüft wurden. Gefordert wird höchstmögliche Natürlichkeit.
Es ist keine Mindestmenge an Bio-Inhaltsstoffen vorgegeben. Inhaltsstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau dürfen aufgeführt werden.
Liste der Inhaltsstoffe, die in zertifizierter Bio-Qualität verwendet werden müssen.
NCS Standard – Zertifizierte Biokosmetik
Mindestens 95% Bio: das heißt, dass 95% der Inhaltsstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs aus kontrolliert biologischem Anbau stammen müssen..
Auf der Verpackung muss der prozentuale Bioanteil in Bezug auf die gesamten Inhaltsstoffe ausgewiesen werden.
NCS-Standard – Zertifiziert vegane Biokosmetik
Mindestens 95% Bio: das heißt, dass 95% der Inhaltsstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs aus kontrolliert biologischem Anbau stammen müssen.
Es dürfen keine Inhaltsstoffe tierischen Ursprungs eingesetzt werden.
Auf der Verpackung muss der prozentuale Bioanteil in Bezug auf die gesamten Inhaltsstoffe ausgewiesen werden.
Weitere Regeln des NC-Standards für zertifizierte Naturkosmetik:
Die verwendeten Verpackungen müssen recyclefähig sein.
Der Einsatz von GVO – gentechnisch modifizierten Organismen ist nicht gestattet.
Palmöl muss RSPO -zertifiziert sein.
Tierversuche sind nicht erlaubt.
Diese Informationen und weitere Details sind auf der Internetseite und den dort verfügbaren Dokumenten der Gesellschaft für angewandte Wirtschaftsethik zu finden: https://gfaw.eu/ncs/
NATRUE Standard: Siegel für zertifizierte Naturkosmetik und Biokosmetik
NATRUE gehört ebenfalls zu den wichtigen, internationalen Siegeln in unserem Naturkosmetik-Siegel Überblick. Der Standard für zertifizierte Naturkosmetik & Biokosmetik, der von europäischen Naturkosmetikfirmen der DACH-Region gegründete wurde.
Zu den Gründungsmitgliedern von NATRUE gehören Weleda, Dr. Hauschka, Logocos, Primavera und Laverana. Die Zertifizierung nach dem Natrue-Standard wird von verschiedenen akkreditierten Zertifizierungsunternehmen durchgeführt. Der NATRUE-Standard unterscheidet ab 2021 zwischen den beiden Stufen: „Naturkosmetik“ und „Biokosmetik“. Auf den Produktetiketten werden diese beiden Level nicht ausgewiesen.
Ab dem 01.01.2021 werden NATRUE zertifizierte kosmetische Neuprodukte
entweder als „Natur“ oder „Bio“ zertifiziert. Produkte, die bereits unter der bisherigen Zertifizierungsstufe „natürlich mit Bio-Anteil“ zertifiziert sind, bleiben wie bisher gekennzeichnet auf dem Markt und in der Datenbank von NATRUE, bis das Zertifikat des Produkts abläuft.
NATRUE – Zertifizierte Naturkosmetik
Der Anteil der natürlichen Stoffe (physikalisch verarbeitete Zutaten landwirtschaftlichen Ursprungs) muss zwischen 0,1% und 80% liegen. Es dürfen maximal 99% naturnahe Inhaltsstoffe (chemisch verarbeitete Inhaltsstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs) verwendet werden, abhängig von der Produktkategorie.
NATRUE – Zertifizierte Biokosmetik
Der Anteil an Naturstoffen (physikalisch verarbeitete Inhaltsstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs) muss zwischen 1% und 90% liegen. Es dürfen maximal 99% naturnahe Inhaltsstoffe (chemisch verarbeitete Inhaltsstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs) verwendet werden, abhängig von der Produktkategorie.
95% der natürlichen und naturnahen Inhaltsstoffe müssen aus kontrolliert biologischem Anbau oder aus kontrollierter Wildsammlung stammen.
Weitere Regeln des NATRUE-Standards:
Nachhaltige Verpackung werden angestrebt, ebenso wie ein umweltfreundliches Verpackungsmanagement
Keine Verwendung von GVO GVO- gentechnisch modifizierten Organismen.
Die Einhaltung der Prinzipien der Grünen Chemie und die Prinzipien der CITES des Washingtoner Artenschutzabkommens
Der demeter-Standard hat seinen Ursprung in der Anthroposophie Rudolf Steiners. Das demeter-Siegel ist in erster Linie aus dem Lebensmittelbereich bekannt. Es gilt als das Siegel mit den strengsten Vorgaben in Bezug auf natürliche und ganzheitliche – biodynamische Landwirtschaft.
Inzwischen hat demeter auch sein eigenes Siegel für demeter-Kosmetik entwickelt.
Mindestens 90% der Inhaltsstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs und die namensgebende Zutat des Produktes stammen aus demeter-Anbau.
Weniger als 90% und mindestens 66% der Inhaltsstoffe und des namensgebenden Inhaltsstoffs des Produkts haben demeter-Qualität.
Die Qualitäten der einzelnen Inhaltsstoffe müssen auf dem Produkt ausgewiesen sein.
Demeter- Naturkosmetik
Mindestens 90% der Inhaltsstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs und die namensgebende Zutat des Produktes stammen aus demeter-Anbau.
Weniger als 90% und mindestens 66% der Inhaltsstoffe und des namensgebenden Inhaltsstoffs des Produkts haben demeter-Qualität.
Die Qualitäten der einzelnen Inhaltsstoffe müssen auf dem Produkt ausgewiesen sein.
Weitere Regeln des Demeter-Standards:
Bevorzugt werden Zutaten, die einen rhythmischen Prozess durchlaufen haben.
Elektromagnetische Felder bei der Verarbeitung müssen vermieden werden.
Negative Effekte bei der Bearbeitung müssen auf ein Minimum beschränkt werden: Reduzierung von Abfall, Energieverbrauch, Abwasser.
Verpackungsmaterialen müssen der Demeter-Richtlinie entsprechen..
Experimente an Tieren sind verboten.
Diese Informationen und weitere Details sind auf der Internetseite und den dort verfügbaren Dokumenten des Demeter-Verbandes, Demeter e.V., zu finden: Demeter-Standard.
AUSTRIA-Bio Biokosmetik Richtlinie: das Siegel für Biokosmetik
Austria Bio – zertifizierte Bio- Kosmetik
Aus Österreich und gleichzeitig weltweit bekannt ist der nächste wichtige Standard im Naturkosmetik-Siegel Überblick. Österreich gibt der Biokosmetik einen amtlichen Rahmen. Die Richtlinie Biologische Produktion (RL_0003_3) regelt im Absatz 6 die Anforderungen an Biokosmetik. Die Zertifizierung führt Austria-Bio-Garantie durch. Die Anforderungen an Naturkosmetik werden im Lebensmittelbuchabschnitt über kosmetische Mittel definiert. Diese Prüfung wird von AgroVet durchgeführt.
Damit ist Österreich das erste Land mit einem staatlichen Naturkosmetik- und Biosiegel.
Die Biokosmetikprodukte müssen folgenden Richtlinien entsprechen:
Mindestens 95% Bio: das heißt, dass 95% der Inhaltsstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs aus kontrolliert biologischem Anbau stammen müssen.
Mindestens 20% Bio im Gesamtprodukt: das heißt, dass 20% der Inhaltsstoffe landwirtschaftlichen Ursprungs im gesamten Produkt aus kontrolliert biologischem Anbau stammen müssen.
Einhaltung der Prinzipien des Washingtoner Artenschutzabkommens CITES
Die Verwendung von gentechnisch modifizierten Organismen – GVO ist nicht erlaubt.
Diese Informationen und weitere Details sind u.a. auf der Internetseite und den dort verfügbaren Dokumenten der Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit GmbH zu finden: https://www.ages.at/themen/kosmetik/spezifische-themen/bio-und-naturkosmetik/tab/2/
Das Produkt muss 100% Inhaltsstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau enthalten – außer Wasser und Salzen). Zusätzlich zum Bio-Siegel muss der prüfende Zertifzierer mit Name und Adresse angegeben werden.
USDA – BIO
Das Produkt muss mindestens 95 % Inhaltsstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau enthalten – außer Wasser und Salzen). Die restlichen Zutaten müssen den Vorgaben des Standard entsprechen. Zusätzlich zum Bio-Siegel muss der prüfende Zertifizierer mit Name und Adresse angegeben werden.
USDA – hergestellt mit Bio-Inhaltsstoffen
Das Produkt muss mindestens 70 % Inhaltsstoffe aus kontrolliert biologischem Anbau enthalten – außer Wasser und Salzen). Der Produktname darf zudem 3 Bio-Inhaltsstoffe aufführen. Die restlichen Zutaten müssen den Vorgaben des Standards entsprechen. Das USDA Bio-Siegel darf nicht verwendet werden. Der Name und die Adresse des Zertifizierers muss angegeben werden.
Diese Informationen und weitere Details finden Sie auf der Website und in den dort verfügbaren USDA-Dokumenten: https://www.usda.gov/topics/organic
Was macht einen Naturkosmetik-Standard aus?
In unserer international und digital vernetzen Welt ist die Naturkosmetik-Zertifizierung der Garant dafür, dass alle in einem Naturkosmetik-Standard definierten Vorgaben von der zertifizierten Marke und ihren Geschäftspartnern eingehalten werden. In meiner Übersicht der Natur- und Biokosmetiksiegel findest Du die aktuell bekanntesten und vertrauenswürdigsten Standards.
Ein ernstzunehmender Naturkosmetik-Standard ist jederzeit öffentlich einsehbar.
Die Einhaltung wird durch laufende Kontrollen in allen am Herstellungsprozess beteiligten Unternehmen bestätigt. Im Optimalfall passiert das jährlich – so wie es die ISO Norm 17065 für Zertifizierer vorsieht.
Die Unternehmen müssen alle Kriterien der Standards bei ihren Produkten einhalten und sich regelmäßig prüfen lassen. Nur dann dürfen deren Produkte das entsprechende Naturkosmetik-Siegel tragen.
Da Dienstleister wie Lohnhersteller keine eigenen Produkte auf den Markt bringen, erhalten sie eine Bestätigung dafür, wenn Ihre Leistung mit dem jeweiligen Standard konform ist.
Siegel für zertifizierte Naturkosmetik stellen sicher, dass ein Produkt die auf seiner Verpackung angegebenen Merkmale in Bezug auf seine Natürlichkeit auch wirklich erfüllt. Greenwashing ist bei zertifizierter Naturkosmetik nicht möglich.
Was ist der Unterschied zwischen kontrollierter und zertifizierter Naturkosmetik?
Hier in Deutschland wurde vor allem in der Anfangszeit der Naturkosmetiksiegel nach 2002 davon gesprochen, dass nur kontrollierte Naturkosmetik „echte Naturkosmetik“ sei. Inzwischen ist jedoch ein feines Detail dazugekommen. Mittlerweile gibt es auch durch eine staatliche Stelle akkreditierte Standards für Naturkosmetik. Das bedeutet, das ein Standard für ein Gütesiegel grundlegende Kriterien erfüllen muss, die von einer staatlichen Prüfstelle kontrolliert werden. Dann kann er seine Akkreditierung erhalten und die Produkte durch ein unabhängiges, ebenfalls akkreditiertes Zertifizierungsunternehmen „zertifizieren“ lassen.
Hat eine Naturkosmetikstandard keine eigene Akkreditierung, darf er Produkte zwar kontrollieren, jedoch nicht zertifizieren. Oft ist das bei kleineren Standards der Fall, die den aufwendigen Prozess einer Akkreditierung noch nicht begonnen haben.
Echte, zertifizierte Naturkosmetikprodukte entsprechen also den Anforderungen eines offiziell anerkannten und akkreditierten Naturkosmetikstandards.
Im Gegensatz zur konventioneller Kosmetik ist Naturkosmetik nachhaltiger. Sie wird nachweislich umweltschonend gewonnen. Erdölbasierte Kunststoffe oder synthetische Duft-, Farb- oder Konservierungsstoffe sind ebenso tabu wie risikobehaftete Inhaltsstoffe.
Zertifizierte Naturkosmetik kann vegane Kosmetik sein, muss es aber nicht. Bei den bestehenden Siegeln sind einige wenige Rohstoffe erlaubt, die tierischen Ursprungs sind. Sie müssen jedoch ohne Tierleid gewonnen werden und müssen vom lebenden Tier stammen. Vegane Produkte aus der Naturkosmetik tragen deshalb oft noch ein zusätzliches Siegel, wie die Vegane Blume oder das PETA-Logo. Viele Marken kennzeichnen aber auch die veganen Produkte in ihrer Linie selbst.
Anders ist es bei Kosmetik, die pflanzliche Rohstoffe aus natürlichen Ressourcen verwendet, aber auch gezielt synthetische Inhaltsstoffe einsetzt. Sie ist auch als „naturnahe Kosmetik“ bekannt. Die naturnahen Stoffe sind bei den bestehenden Siegeln nur in kleinsten Mengen erlaubt, wenn überhaupt.
Zertifizierte Naturkosmetik im Gegensatz setzt auf Stoffe pflanzlichen und mineralischen Ursprungs. Dabei bedeuten hochwertige Inhaltsstoffe nicht automatisch, dass Naturkosmetik hochpreisig sein muss. Viele Naturkosmetik-Marken sind erschwinglich. Je seltener, ausgefallener und aufwendiger die Kosmetik jedoch hergestellt wird, desto höher stiegt auch der Preis. Das Schöne dabei ist, dass die Auswahl so breit und flexibel ist, wie unsere Bedürfnisse und das Budget. Alles geht, nichts muss.
Mein Fokus liegt darauf, Kosmetik bewusst zu verwenden und dabei auf nachweislich hohe und natürliche Qualität zu setzen. Daher kommt bei mir nur zertifizierte Naturkosmetik und Biokosmetik in die Tüte.
Ich hoffe, dass Dir meine Siegel-Übersicht dabei hilft, das Licht im Naturkosmetik-Dschungel zu sehen.
Ihr möchtet Eure Kosmetik oder Dienstleistung nach einem Natur- und Biokosmetikstandard zertifizieren lassen? Ich habe einen Leitfaden zum Start für Euch zusammengestellt: