[Unbezahlte Werbung mit ❤️] Die Münchner Messe rund um die Herstellung von Kosmetik hat als lokaler Branchentreff Tradition. In diesem Jahr konnte sie wieder live in München stattfinden. Der Fokus lag eindeutig auf innovativen, nachhaltigen Verpackungen für Kosmetik.
An einer Messe persönlich teilnehmen zu können, hat für mich inzwischen einen besonderen Stellenwert erreicht. Um die Liveveranstaltung zu ermöglichen, hatte der Veranstalter – die Leipziger Messe GmbH – den Messertermin allerdings vom Juni auf Oktober verlegen müssen. Lohnhersteller, Rohstofflieferanten, verschiedenste Serviceanbieter und Verpackungshersteller präsentierten ihre Neuigkeiten. Unter Einhaltung der 3G-Regeln gestaltete sich der Austausch angenehm entspannt. Die Besucherzahlen waren übersichtlich.
Besonders gefreut hat mich in diesem Jahr, dass der Trend hin zu nachhaltigen Verpackungen unaufhaltsam ist. Welche Innovationen für mich die Highlights waren und ob ich besondere Kosmetikinhaltsstoffe entdeckt habe, erzähle ich Euch jetzt.
Unübersehbar war für mich der Trend hin zu nachhaltigen Verpackungen aus Monomaterialien. Verpackungen aus nur einem einzigen, nachhaltigem Material sind leicht zu entsorgen und einfach zu recyclen. Man verbraucht das Produkt und kann dann die Verpackung komplett entsorgen. Im Optimalfall wird sie recycelt und wieder neu eingesetzt.
Nicht sortenreine Verpackungen dagegen müssen erst umständlich nach Material getrennt und dann entsorgt werden, damit sie in den Recyclingkreislauf kommen können. Oft sind Verpackungen aus unterschiedlichen Materialschichten auch gar nicht mehr recyclebar. Aber Metallfedern in Pumpeinsätzen oder Metallteile in Scharnieren von Klappdosen werden wohl bald Schnee von gestern sein!
Wieder auffüllbare Naturkosmetikverpackungen? Ich war schon immer ein großer Fan dieser Idee. Aufwendige und schöne Behälter müssen nicht immer wieder neu gekauft werden und die Nachfüllpackungen müssen ja nicht genauso hübsch aussehen wie die Originale. Es reicht vollkommen, wenn sie gut funktionieren, hygienisch sind und nur einen Bruchteil von dem Material brauchen, das für eine komplett neue Verpackung nötig wäre.
Es freute mich zu sehen, was sich in diesem speziellen Bereich gerade alles tut! Immer mehr Dosen werden angeboten, für die Nachfülleinsätze gekauft werden können. Dasselbe gilt für Dosierspender aller Größen, die man mit neuen Einsätzen nachrüsten kann.
Auch der Einsatz wieder aufbereiteter Materialien, wie Oceanplastik, oder Verpackungen aus Pflanzenfasern bzw. Holzbestandteilen ist angesagt und ein klarer Trend im Bereich der nachhaltigen Verpackungen. Lignin, Zuckerrohr, Holz oder Sulapec waren als Materialien auf einer Vielzahl der Stände vertreten.
Aluminium genießt in unseren Breiten zu Unrecht einen schlechten Ruf. Es findet aber seinen Weg in die Welten der nachhaltigen Kosmetikverpackungen. Sortenreines Aluminium hat gemeinsam mit Edelstahl und Glas noch eine der besten Recyclingraten überhaupt. So lagen die Recyclingquoten 2018 bei Verpackungen aus Stahl bei 90,4%, aus Glas bei 83,0% und aus Aluminium bei 93,7%. Die Recyclingquote bei Kunststoffen aus Privathaushalten lag 2019 dagegen lediglich bei 33%.
Leider ist die Herstellung bis Aluminium erst einmal im Recyclingkreislauf ist, noch nicht sehr umweltfreundlich und umstritten. Hier gibt es rieisge Unterschiede in der Art der Gewinnung und Erzeugung. Aber: es geht durchaus umweltfreundlich, auch wenn das noch in den Kinderschuhen steckt.
Die Firma Lumson hat mit ihrer neuen Linie „TAL“ eine neue Generation von Airless-Spendern im Aluminium-Gefäßkörper auf den Markt gebracht. Die Alugefäße liegen sehr angenehm in der Hand und eignen sich für eine Vielzahl an Dekorationsvarianten. Die Gefäße sind zu 100% recyclebar. Das Aluminium und der Airless-Einsatz aus Kunststoff lassen sich leicht trennen und entsorgen. Es gibt auch Behälter aus Glas für das Airless-System in der ganz neuen Linie nachhaltiger Verpackungen.
Die ausgesprochen hübschen und extravaganten Dosierspender aus der neuen Linie „Greenis“ von Coradin werden aus PCR PP Resin, hight content postconsumer resin, oder aus recyclebarem PP hergestellt. Die Greenis sind so konzipiert, dass sie problemlos wiederverwendet und wieder befüllt werden können. „RecyReady: reusable and Refillable“.
Der neue Trend nachaltiger Verpackungen bei Kosmetikflaschen mit Pumpen heißt Monomaterial. bomo trendline hat ein Pumpsystem entwickelt, dass komplett aus einem einzigen Material besteht: zu 100% recyclebarem Polypropylen. Das ist ein Durchbruch in diesem Bereich! Die Pumpen lassen sich auch für Nachfüllsysteme verwenden. Eine bereits verwendete Pumpe kann einfach gereinigt und auf eine Nachfüllpackung aufgeschraubt werden. Die neuen Airless-Spender von Bomotrendline bestehen ebenfalls aus Monomaterial und sind zu 100% recyclebar
Green PE auf Zuckerrohrbasis ist eine weitere Innovation im Bereich nachhaltiger Verpackungen. Das biobasierte PE aus Zuckerrohr ist als nachwachsender Rohstoff sehr genügsam und lässt sich problemlos in den Recyclingkreislauf einbinden. Gershon verweist darauf, dass eine Tonne Green PE bis zu 3,09 Tonnen CO2 sparen kann. Das Zuckerrohr für die Green Gershon Linie kommt aus Brasilien. Als nachwachsender Rohstoff mit geringem Wasserverbrauch bringt Zuckerrohr daher Nachhaltigkeit und Wirtschaftskraft auf zukunftstaugliche Wege. Ich kenne diese nachhaltigen Verpackungen von der Naturkosmetikmarke CODEX und schätze sie sehr.
Eine schlanke INCI-Liste mit multifunktionalen Inhaltsstoffen ist der Trend im Bereich der Rezepturentwicklung. Dementsprechend standen auf der CosmeticBusiness neue Multitalente im Rampenlicht.
Dieser neue multifunktionale Kosmetikinhaltsstoff sorgt für gesunden Glow, wirkt ausgleichend auf alle Hautzustände, erhöht die Hautfeuchtigkeit und glättet die Haut. Er ist 100% natürlichen Ursprungs, COSMOS konform und vegan. Entwickelt wurde er von Provital gemeinsam mit einer ethischen Initiative in Mexico.
LUMIPOD TM aktiviert die Melaninbildung in der Haut. Er verstärkt damit die natürliche Bräunungsfähigkeit der Haut bei normaler Sonneneinstrahlung und sorgt gleichzeitig für langanhaltende Bräune. Lumipod TM ist COSMOS zertifiziert.
Assure+ ist eine neuer UVA- und UVB-Booster aus dem Evercare Sonnenschutz-Sortiment. Gewonnen wird er aus der Pflanzen der Pongamia-familie -nachhaltig kultivierten und schnell wachsenden Hülsenfrüchtlern. Assure+ erhöht den Lichtschutzfaktor einer Rezeptur bereits in kleinen Konzentrationen.
Der französische Lohnhersteller TechNature stellte Shampoos und Duschgele in Pulverform vor, die COSMOS Organic zertifizierbar sind. Aus ökologischer Sicht ist das eine sehr gute Variante, da beim Transport für pulvriger Produkte mit geringem Gewicht weniger CO2 verbraucht wird.
Die COSMOS konformen, natürlichen Zinc-Lactacte von Cosphaderm werben mit ihrer antimikrobiellen und antioxidativen Wirkung in Kosmetik. Das Zinksalz der Milchsäure ist vielseitig einsetzbar und kann besonders bei Produkten für problematische und delikate Hautpartien sehr nützlich sein. Das Multitalent wirkt aber auch im Anti Aging-Bereich und unterstütz die Hautfeuchtigkeit.
Erstaunt und gleichzeitig gefreut hat mich, dass fast alle als Innovationen vorgestellten Kosmetik-Inhaltsstoffe im Bezug zum COSMOS-Standard stehen! Entweder sind sie bereits COSMOS konform oder zertifiziert. Das zeigt, dass die durch den COSMOS-Standard bestätigte hohe Naturkosmetik-Qualität inzwischen in der gesamten Kosmetikbranche geschätzt wird.
Die Naturkosmetik-Standardgeber und Zertifizierungsunternehmen habe ich auf der CosmeticBusiness allerdings als Aussteller vermisst.
Auf die weiteren Entwicklungen im Bereich nachhaltiger Verpackungen bin ich sehr gespannt. Ich habe den Eindruck, dass sich endlich etwas in diesem Bereich bewegt!
Quellennachweis